Jäger gründen Netzwerk zum Schutz von Wasservögeln
Wandernde Wasservogelarten wie Pfeif- oder Eiderente können nur grenzüberschreitend geschützt werden - von den Brutplätzen im Norden, entlang der Flugrouten über den Kontinent bis hin zu den Überwinterungsgebieten im Süden. Hierfür haben Jagdorganisationen aus Finnland, Dänemark, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Irland, Deutschland und den Niederlanden das Nordwesteuropäische Wasservogel-Netzwerk (www.waterfowlersnetwork.com) gegründet. Der Deutsche Jagdverband (DJV) vertritt Deutschland.
In ganz Europa beringen Ornithologen und Jäger Enten, Gänse und andere Wasserwildarten. Durch Wiederfunde beringter Vögel lassen sich wichtige Erkenntnisse über Zugverhalten, Überwinterung, Brutgebiete, Todesursachen, Lebensdauer und weitere Lebensumstände der Vögel gewinnen. "Zur guten fachlichen Praxis bei der Wasserwildjagd gehört es, Ringdaten an die zuständige Vogelwarte zu senden. Das gilt für die Graugans genauso wie für die invasive Nilgans", sagte DJV-Vizepräsident Wolfgang Heins. So ließen sich für die Jagd relevante Entwicklungen einzelner Wildvogelbestände ableiten.
Das Netzwerk will mit anderen Interessensgruppen zusammenarbeiten, um Schutzbemühungen stärker zu koordinieren und Lücken in den derzeitigen Schutzmaßnahmen für Wasservögel zu schließen. "Wir müssen dafür sorgen, dass diese Arten auf dem gesamten Weg durch Europa optimale Bedingungen vorfinden. Wir müssen Statistiken und Daten entlang der Wanderrouten austauschen und dazu beitragen, EU-Mittel für die Verbesserung der Lebensräume in den wichtigen Brutgebieten zu sichern", sagt Claus Lind Christensen, Präsident des dänischen Jagdverbandes und Initiator der neuen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Verbundpartner im Netzwerk sind neben der Universität Aarhus, die Finnish Wildlife Agency, der europäische Dachverband der Jäger FACE, das Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel AEWA und Wetlands International.