Öffentlichkeitsarbeit und Artenschutz im Fokus

DJV-Präsident Hartwig Fischer und der Vorsitzende des DFO, Hans-Albrecht Hewicker, haben heute in Berlin angekündigt, die Zusammenarbeit zu intensivieren. Insbesondere Öffentlichkeitsarbeit für Jagd und Falknerei, sowie der Erhalt von Artenvielfalt und nachhaltiger Nutzung stehen dabei im Mittelpunkt. Erstes Ergebnis des Gesprächs: Der DFO unterstützt die Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" (www.jaeben.jagderleben.de) und ruft Falkner auf, Gäste mit auf die Beizjagd zu nehmen. „Einklang und tiefe Verbundenheit von Falknern zu Natur und Partner, dem Beizvogel, muss man erlebt haben", so Hans-Albrecht Hewicker. "Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Faszination und die damit verbundene Verantwortung weiterzugeben.“

Für das Jahr 2016 ist ein gemeinsamer Auftritt auf der Internationalen Grünen Woche, Europas größter Agrarmesse, geplant. "Wir werden künftig noch enger gemeinsam für den Erhalt der Jagd eintreten. Die Anerkennung der Falknerei als immaterielles Kulturerbe ist ein Meilenstein für die Akzeptanz der Jagd insgesamt. Hier wollen wir ansetzen und positive Akzente setzen", sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer.

Die beiden Dachverbände wollen sich künftig stärker gemeinsam für den Erhalt der Artenvielfalt in der Feldflur einsetzen. Das Biodiversitätssymposium (2013: www.jagdverband.de/node/590) und das Artenschutzsymposium (2014: www.jagdverband.de/node/4185) haben bereits Zeichen gesetzt und zeigen, wie wichtig eine Intensivierung der Schutzbemühungen für Offenlandarten ist. Beide Verbände sehen den Rückgang des Rebhuhns als Leitart der Feldflur mit großer Besorgnis. Geplant ist eine zentrale Internet-Plattform, auf der Ergebnisse verschiedener Rebhuhn-Projekte abrufbar sind. So soll der Ideen-Austausch zwischen Artenschützern gefördert werden

Auch im Greifvogelschutz wollen DFO und DJV neue Wege beschreiten, so Hans-Albrecht Hewicker: „Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten durch gezielte Schutz- und Auswilderungsprojekte dafür gesorgt, dass einige ehemals bedrohte Greifvogelarten heute in Deutschland wieder stabile Populationen aufweisen. Dieser Umstand – gepaart mit dem Anspruch des Konsumenten auf mehr Freilandgeflügel – kann zu Konflikten für Geflügelhalter führen. Wir wollen beispielsweise in Baden-Württemberg dafür Sorge tragen, dass es durch präventive sowie kompensatorische Maßnahmen erst gar nicht zu Übergriffen auf Greifvögel kommt.“ (Weitere Infos: www.facebook.com/DeutscherFalkenorden)

Das bestehende Netzwerk von Falknern und Jägern in Deutschland bietet heute bereits fachkundigen Rat im Umgang mit Greifvögeln. DFO- Landesverbände betreiben teils gemeinsam mit Landesjagdverbänden professionell geführte Auffangstationen zur Aufzucht oder Rehabilitation verunfallter Greifvögel. Hier finden Verbraucher Rat, beispielsweise wenn sich Junghabichte  auf Hausgeflügel spezialisieren. 

Bundesjägertag 2015: Mehr als 350 Teilnehmer erwartet

"Waidwerk - Werte - Wissen": Für den 18. und 19. Juni lädt der Deutsche Jagdverband (DJV) gemeinsam mit dem Landesjagdverband Sachsen mehr als 350 Delegierte und Gäste aus ganz Deutschland nach Dresden zum Bundesjägertag ein. Die Delegiertenversammlung, das höchste Gremium der deutschen Jägerschaft, wählt am zweiten Tag das geschäftsführende Präsidium des Dachverbandes der Jäger. Zur Wiederwahl steht unter anderem Hartwig Fischer, der seit 2011 das Amt des Präsidenten bekleidet.

Bereits am 18. Juni setzen sich die Jäger mit der Zukunft des Verbands auseinander. In den Workshops "Jagd hat Recht - und wie weiter?" und "Zukunftsvision 2030 - wohin geht die Reise?" sollen Handlungsempfehlungen erarbeitet, und am 19. Juni in der Delegiertenversammlung vorgestellt werden. Zur Diskussion und Abstimmung steht dann auch ein DJV-Positionspapier zum Wolf.

Nach der Delegiertenversammlung sprechen Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, vor den Delegierten und Gästen. Im Anschluss findet die Verleihung des DJV-Journalistenpreis "Wildtier und Umwelt" statt. Seit 1995 vergibt der DJV im Zwei-Jahres-Rhythmus den Journalistenpreis für herausragende Berichte aus den Bereichen Natur, Wild und Umwelt. Eine unabhängige Jury ermittelt in den Kategorien Print, Audio und Video jeweils einen Gewinner, der mit 5.000 Euro prämiert wird. 

Der DJV vertritt rund 245.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland. Als Zusammenschluss von 15 deutschen Landesjagdverbänden setzt sich der Dachverband als anerkannte Naturschutzvereinigung für Schutz sowie Erhalt von Wild, Jagd und Natur ein. 

Bitte beachten:

Am 18. Juni findet ab 19 Uhr in der Dresdner Kreuzkirche eine öffentliche Hubertusmesse statt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Jagd- und Parforcehorngruppe Taucha-Sachsen e.V., den Moritzburger Parforcehornbläsern und der Jagdhornbläsergruppe Herbert-Dießner Bockwen.

Jagdhornbläser aus Harsewinkel, Gießen und Alsdorf-Hachenburg holen sich den Titel

Am vergangenen Wochenende fand zum 28. Mal der Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen in Darmstadt-Kranichstein statt. Die Bläsergruppe des Hegerings Harsewinkel (Landkreis Gütersloh, NRW) holte sich den Titel Deutscher Meister in der „Königsklasse“ des Jagdhornblasens. Mit 966 von 975 möglichen Punkten siegte das nordrhein-westfälische Bläserkorps knapp vor der Jägerschaft Hameln-Pyrmont (963 Punkte) aus Niedersachsen. Mit traditionellen deutschen Fürst-Pless-Hörnern und französischen Parforcehörnern trugen die Bläser Jagdsignale wie „Begrüßung der Jäger“, „Reh tot“ und „Hunderuf“ vor.

Die Jagdhornbläser des hessischen Jagdvereins „Hubertus“ Gießen errangen die Bundesmeisterschaft in der „Meisterklasse“ mit dem Spitzenergebnis von 968 Punkten. In dieser Klasse werden nur Fürst-Pless-Hörner eingesetzt. Den zweiten Platz belegte der Hegering Milte-Einen (959 Punkte/Landkreis Warendorf, NRW).

Das rheinland-pfälzische Bläserkorps Alsdorf-Hachenburg (Westerwald-Kreis) wurde mit 853 Punkten in der Es-Klasse mit Parforcehörnern Bundessieger. Die Vizemeisterschaft ging wiederum an den Hegering Harsewinkel (838 Punkte).

Das zuständige Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Steffen Liebig (Präsident des Landesjagdverbandes Thüringen), und der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen, Jürgen Ellenberger, zeichneten die Bundessieger aus. An dem Bundeswettbewerb, den der DJV alle zwei Jahre am Jagdschloss Kranichstein bei Darmstadt ausrichtet, nahmen 65 Gruppen mit rund 1000 Jagdhornbläsern teil.

Zu den Ergebnislisten geht es HIER.

Europäisches Naturschutzregime zu unflexibel

Die Erholung der Bestände einstmals gefährdeter Arten führt inzwischen in einigen Regionen Deutschlands zu erheblichem Unmut. So ist der Biber mancherorts zum Streitobjekt Nummer eins geworden. Spätestens seit beispielsweise im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) der Biber regelmäßig Deiche unterhöhlt und Flutgräben staut, gibt es dort kaum noch Befürworter für den nach wie vor strengen Schutz. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert, dass es künftig möglich sein muss, flexibler auf solche Entwicklungen zu reagieren. "Sonst ist die Akzeptanz für den Artenschutz in der Bevölkerung der ländlichen Gebiete in Gefahr", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Jürgen Ellenberger. Vor diesem Hintergrund müsse die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) dringend überarbeitet werden, unter anderem um auf nationale und regionale Besonderheiten besser reagieren zu können.

Die jetzt anstehende Evaluierung der FFH-Richtlinie sei eine Chance für größere Flexibilität und damit auch für eine bessere Akzeptanz des Artenschutzes auf nationaler Ebene, sagte Ellenberger. Auf europäischer Ebene erfordert die Änderung des Schutzstatus für eine Art bisher eine einstimmige Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten. Die FFH-Richtlinie hat direkten Einfluss auf das Bundesnaturschutzgesetz, das nur sehr begrenzt und mit hohen bürokratischen Hürden Ausnahmen vom strengen Schutz zulässt, den Arten in Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie genießen. Das gilt auch für Arten mit positiver Bestandsentwicklung, die längst nicht mehr in ihrem Bestand gefährdet sind. Die ohnehin schon strengen Vorgaben der europäischen FFH-Richtlinie wurden in Deutschland sogar verschärft.

Der DJV kritisiert die Behauptung einer Vielzahl europäischer Naturschutzverbände, der Naturschutz sei nur mit einem Erhalt der Richtlinien aufrecht zu erhalten. Das erklärte Ziel der Umweltverbände: Eine Überarbeitung der Richtlinien mit allen Mitteln zu verhindern. Die Verbände suggerieren damit, dass jede Öffnung der Richtlinien ein Rückschritt für den Naturschutz sei. Dem widerspricht der DJV vehement: Es gehe nicht darum, die Richtlinien auszuhöhlen um damit den Naturschutz zu schwächen, sondern die Richtlinie den Veränderungen der letzten Jahrzehnte anzupassen und durch bessere Regeln die Akzeptanz des Artenschutzes zu erhöhen.

Der DJV ruft alle Mitglieder auf, an der Umfrage teilzunehmen. Noch bis zum 24. Juli 2015 kann jeder EU-Bürger seine Bewertung der europäischen Naturschutzpolitik abgeben.

DJV äußert sich zu Pflichtmitgliedschaft und Beitragsmaßstab / weiteres Klageverfahren geplant

Der Deutsche Jagdverband e.V. (DJV) vertritt die Auffassung, dass zukünftig die Jagden – sofern die Jagd ohne Zuhilfenahme hauptamtlich beschäftigter Berufsjäger im Revier ausgeübt wird –  aus dem Sozialgesetzbuch entlassen werden und ist sich darin auch mit dem Bayerischen Jagdverband (BJV) einig. Beide Verbände haben sich gegenüber dem Bayerischen Sozialministerium zu einem Beschluss des Bayerischen Landtags geäußert und dabei ihre Position zur Pflichtmitgliedschaft in der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft deutlich gemacht. Der Landtag hat die Landesregierung gebeten, zur Frage der Beitragserhöhungen und der Pflichtmitgliedschaft der Jäger in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), der gesetzlichen Unfallversicherung, Stellung zu nehmen. DJV und BJV kritisieren in erster Linie die nicht nachvollziehbaren Kosten, die mit der Pflichtmitgliedschaft verbunden sind, die Unsicherheiten und Widersprüchlichkeiten bei der Frage, wer unter den Schutz der Unfallversicherung fällt (z. B. Hundeführer), fehlende Transparenz sowie die fehlende Notwendigkeit der Pflichtversicherung bei den allermeisten Revierinhabern. "Es herrscht in der Jägerschaft großer und zunehmender Unmut über die Berufsgenossenschaft" sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Heinrich Jordan. "Die Pflichtmitgliedschaft der Jäger ist überholt und wird den heutigen Gegebenheiten nicht mehr gerecht", so Jordan weiter.

Beide Verbände widersprechen damit auch der Aussage der SVLFG, die jüngst die Vorteile der Pflichtmitgliedschaft hervorgehoben hatte. Darüber hinaus hatte sie bestritten, dass eine private Versicherung zu günstigeren Kosten angeboten werden könnte.

Der DJV kritisiert außerdem, dass es bei dem seit einem Jahr geltenden Beitragsmaßstab nicht nachvollziehbare Vergünstigungen für bestimmte Betriebe gibt. Der DJV will ein Klageverfahren unterstützen. Einige Revierinhaber hatten gegen den Beitragsbescheid für das Umlagejahr 2013 Widerspruch eingelegt und mit Blick auf zwei laufende Verfahren bei den Sozialgerichten Magdeburg und Schwerin das Ruhen des Verfahrens beantragt. Da die SVLFG das Ruhen der Widerspruchsverfahren ablehnt, weil es dort in erster Linie um andere Fragen geht, ist eine neue Klage erforderlich, die der DJV finanziell unterstützt. Revierinhaber, die als Kläger in Frage kommen, können sich beim DJV (Friedrich von Massow, 030/209139418 oder f.v.massow@jagdverband.de) melden.

Herbstliche Wildwochen für Senioren - unter diesem Motto beteiligte sich die „Rollende Waldschule“ des Kreises Wesel am „Tag der Regionen 2013“. Und hat gewonnen. Diplom Forstingenieurin Karin Leisten ist zertifizierte Waldpädagogin und Obfrau der „Rollenden Waldschule“ der Kreisjägerschaft Wesel e.V. Der Deutsche Jagdverband (DJV) interviewte Sie zu der preigekrönten Aktion.

DJV: Was war Ihre Motivation, am „Tag der Regionen“ mitzumachen?

Karin Leisten: Ein Anliegen war es, die Arbeit unserer Rollenden Waldschule und den Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer einem breiteren Publikum vorzustellen und so vielleicht auch ältere Personen anzusprechen, die über das Internet gezielt in ihrer Region nach Veranstaltungen suchen.
Unser Fokus gilt Menschen, die Veranstaltungen suchen, die sich von der breiten Masse durch Originalität und fundierte Heimatkenntnis abheben. Unser Projekt verbindet Kultur, Natur- und Umweltschutz sowie Gastronomie und Ernährung. Damit sind wir prädestiniert für den Tag der Regionen.

Wie haben Sie sich an daran beteiligt?

„Herbstliche Wildwoche für Senioren“ war unser Motto: Wir haben Senioren heimische Wildtiere, deren Lebensweise und die vielfältigen Aufgaben der Jäger vorgestellt. In herbstlichem Ambiente haben wir die Heimbewohner eingeladen, Natur und Tiere sprichwörtlich zu begreifen. Dazu nutzten wir die Präparate der Rollenden Waldschule. Musikalische Grüße brachten die Jagdhornbläser aus Kamp-Lintfort in die Flure. Der Küchenchef ließ es sich nicht nehmen, etwas "Wildes" zu zaubern. So gab es Hasenkeulen oder Wildgulasch zur Auswahl.

Tag der RegionenIm darauffolgenden Jahr durften wir Wildgans-Bratwürstchen zur Verkostung anbieten, hochwertiges Wildbret direkt aus den Jagdrevieren unseres Kreises. Zu Veranstaltungen im Jahr 2015 sind gerade letztere bereits wieder angefordert worden.

Warum eigentlich Senioren und wie kam die „Rollende Waldschule“ bei den Senioren an?

Engagierte Tagesbetreuer wünschen sich immer mal wieder Abwechslung im Programm. Jahreszeitliche Schwerpunkte helfen älteren Menschen, sich an Erlebtes zu erinnern. Den Herbst inhaltlich mit Wildtieren, buntem Laub, Hörnerklang und gutem Essen zu kombinieren, liegt nahe und kam gut an. Schließlich haben wir auch gemeinsam einige Lieder geschmettert. Bei den Senioren ist die Sehnsucht da, Walderlebnisse und -besuche aus der Kindheit zu wiederholen oder aufzufrischen, allerdings fehlen ganz einfach die Mittel zur Mobilität. Was liegt da näher, als den Wald zu ihnen zu bringen?

Ihr Engagement wurde 2013 belohnt! Was beinhaltet die Auszeichnung?

2013 wurde unsere „Rollende Waldschule“ für Ihr Engagement ausgezeichnet. Zu einer Urkunde gab es zusätzlich 300€ Preisgeld.

Ist für 2015 eine weitere Teilnahme geplant?

Ja, für 2015 ist eine weitere Teilnahme am „ Tag der Regionen“ geplant. Erste Vorbereitungen laufen bereits.

Was würden Sie Jägerschaften empfehlen, die am „Tag der Regionen“ teilnehmen möchten?

Für eine erfolgreiche Teilnahme an dieser Aktion empfehle ich folgende Punkte: Wichtig ist vor allem eine Anbindung an bereits geplante Veranstaltungen. Hier bieten sich zum Beispiel Herbstwochen oder ähnliche Events an. Als zusätzliches „Schmankerl“ können hierzu leckere Kostproben vom Wildbret angeboten werden. Bewährt hat es sich auch zielgruppenorientiert zu arbeiten. Wir haben hierfür jeweils eine Veranstaltung für Senioren, für Kleinkinder in einer Kita und für Schülern in einer Grundschule angeboten. Die Pressearbeit gestaltete sich ziemlich schwierig, da der „Tag der Regionen“ in unserer Gegend bis dato nicht sehr bekannt war. Umso wichtiger ist es für eine geplante Aktionen ordentlich die Werbetrommel zu rühren.

Der "Tag der Regionen" ist eine Initiative um die Stärken der Regionen aufzuzeigen. Der Deutsche Jagdverband sprach mit der verantwortlichen Bundeskoordinatorin Brigitte Hilcher über die Initiative und warum sich eine Teilnahme für Jäger lohnt.

DJV: Was verbirgt sich hinter der Bewegung „Tag der Regionen“?

Brigitte Hilcher: Der Tag der Regionen ist der bundesweite, dezentrale Aktionstag der Regionalbewegung. Jährlich von einer Vielzahl Verbündeter und Partner gestaltet, präsentiert er eindrucksvoll die Stärken der Regionen und rückt die Chancen der Regionalisierung ins Spannungsfeld zur Globalisierung sowie ins öffentliche Bewusstsein. 

Der Tag der Regionen will Erlebnisse schaffen, die dem Verbraucher die Zusammenhänge zwischen persönlicher Kaufentscheidung und den Entwicklungschancen der eigenen Region unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung bewusst machen. Der Aktionstag zeigt die Stärken der Regionen, macht Werbung für deren Produkte und bringt lokale Akteure zusammen. 

Wann und unter welchem Motto ist der nächste bundesweite Aktionszeitraum?

Dieses Jahr findet der Tag der Regionen am 4. Oktober statt. In einem Aktionszeitraum vom 25. September bis 11. Oktober können Veranstaltungen angemeldet werden. Das Motto zum Aktionstag 2015 lautet „Das Leben im Dorf lassen – für die Zukunft der Stadt“. Ganz gezielt sollen damit die Zusammenarbeit von Stadt und Land im Hinblick auf die Förderung regionaler Wertschöpfung und die Bewahrung regionaler Kultur- und Artenvielfalt fokussieren sowie die vorhandenen Potenziale der Regionen gestärkt werden. 

Wen sprechen Sie mit der Aktion an? Wer sollte sich in welcher Form beteiligen?

Der Tag der Regionen als deutschlandweite Plattform lädt alle regionalbewegten Menschen zum Mitmachen ein. An über 1000 Aktionsstandorten beteiligen sich jährlich klein- und mittelständische Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe, regionale Dienstleistungsunternehmen, Initiativen und Verbände aus den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Erneuerbare Energien und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es engagieren sich Heimatvereine, kirchliche Gruppen, Regionalvermarktungsinitiativen und viele Einzelpersonen.       

Warum ist die Aktion gerade auch für Jäger interessant?

Brigitte Hilcher - Bundeskoordinatorin des Tag der RegionFür Jäger sehen wir viele Ansatzpunkte zum Tag der Regionen: Wildbret als regionales Produkt der kurzen Wege ist optimal geeignet, die Zusammenhänge von Naturschutz, regionalen Wirtschaftskreisläufen und regionalem Genuss zu verdeutlichen. Zudem bieten zahlreiche Umweltbildungsangebote der Jägerschaft hervorragende Einblicke in die heimische Tier- und Pflanzenwelt, vermitteln Umweltbewusstsein und bieten Naturerlebnisse. Mit ihrem Angebot „Herbstliche Wildwochen für Senioren“ und „Auf der Pirsch mit dem Waldkindergarten“ beteiligte sich z.B. die Kreisjägerschaft Wesel am Aktionstag im Jahr 2013 und erhielt dafür vom Aktionsbündnis Tag der Regionen die Auszeichnung „Regional mit Qualität“. In der Begründung der Jury hieß es dazu: „Durch die Ansprache von Jung und Alt gleichermaßen wurde das Ziel der Sensibilisierung für Naturschutzbelange, heimische Flora und Fauna sowie qualitativ hochwertige regionale Wildspezialitäten gelungen verfolgt.“

Wie können interessierte Kreisgruppen mitmachen? Wo meldet man seine geplante Aktion an?

Veranstaltungen können in den beiden bundesweiten Koordinationsstellen zum Tag der Regionen oder direkt auch auf der Webseite www.tag-der-regionen.de angemeldet werden. Hier geht`s zur Broschüre "Mitmachen"! Leitfaden: Beratung, Vermittlung von weiteren Kontakten und Information gibt es in den Koordinationsbüros:    

Koordinationsbüro Süd
Gisela Endt
Hindenburgstraße 11
91555 Feuchtwangen

Tel. 09852-1381
Fax 09852-615291
E-Mail: bund-sued@tag-der-regionen.de

Koordinationsbüro Nord
Brigitte Hilcher 
Zur Specke 4
34434 Borgentreich

Tel. 05643-948537
Fax 05643-948803
E-Mail: bund-nord@tag-der-regionen.de

 

19 Anwärter lernen für den Titel zum Revierjagdmeister. Der Deutsche Jagdverband war bei der Eröffnung des Lehrgang vor Ort.

Der Deutsche Jagdverband eröffnete am 08.Juni 2015 den Meisterlehrgang der Berufsjäger auf dem Jägerlehrhof in Springe (Niedersachsen). Die 19 Berufsjäger erwartet eine zweijährige Ausbildung, bestehend aus drei DJV-Vorbereitungslehrgängen und einem Lehrgang für Berufs-, Arbeitspädagogik und Mitarbeiterführung (BAM).  Die zweiwöchigen Vorbereitungslehrgänge finden in Springe statt und werden vom DJV finanziell unterstützt. Schwerpunkte sind vor allem die Vorbereitung und Durchführung von Gesellschaftsjagden, Grundlagen und Praxis der Fallenjagd sowie Wildkrankheiten und Wildbrethygiene. Die genannten Seminare umfassen alle Inhalte, die in der Ausbildereignungsverordnung  und in der Meisterprüfungsordnung für Revierjäger festgelegt sind. Zulassungsvoraussetzung zur Meisterprüfung ist eine mindestens zweijährige Berufspraxis als Revierjäger und die Vorlage einer schriftlichen Meisterarbeit zu einem berufsbezogenen Thema. Die Meisterprüfung findet vom 20. bis 22. Juni 2016 in Springe statt. Die Ausbildung befähigt die zukünftigen Revierjagdmeister, neue Berufsjäger auszubilden. „Der Meisterlehrgang ist eine große Herausforderung. Die bisherigen Referenten haben uns bereits am ersten Tag Ideen für den Umgang mit Jagd, Wild und Natur auf den Weg gegeben“, sagt Anja Blank, Lehrgangsteilnehmerin aus Mecklenburg Vorpommern.

Der Waschbär bedroht die letzten deutschen Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte.

Die Europäische Sumpfschildkröte ist Reptil des Jahres. Die Ehrung ist zugleich ein Verweis auf eine besonders bedrohte Art. Im Nordosten Brandenburgs existiert eines der letzten Vorkommen in Deutschland, das staatliche Naturschützer seit 1993 gemeinsam mit Jägern betreuen. Um die Population weiterhin zu erhalten und wieder großräumig zu etablieren, fordert der Deutsche Jagdverband eine Bejagung von Fressfeinden insbesondere in den Brutgebieten. „Lebensraum verbessernde Maßnahmen und eine intensive Fangjagd helfen stark bedrohten Arten wie der Sumpfschildkröte", erklärt DJV-Artenschutzexpertin Astrid Sutor.   

Seit 2005 beobachten die Forscher einen starken Bestandsrückgang auch bei erwachsenen Sumpfschildkröten. Wo der Waschbär vorkommt, weist nahezu jedes zweite Reptil schwere Verletzungen, wie abgebissenen Gliedmaßen und Schwänze, auf. Filmaufnahmen von Monitoringkameras zeigen, wie geschickt Waschbären Jagd auf Sumpfschildkröten machen. In Brandenburg sind bereits 71 Prozent der Jagdreviere in Waschbär-Hand, wie Erhebungen im Rahmen des Wildtierinformationssystems zeigen. Eine Steigerung von 29 Prozentpunkten gegenüber 2006. Deutschlandweit kommt der Kleinbär in 46 Prozent aller Jagdreviere vor.

Neben dem Waschbär bedrohen zahlreiche andere Fressfeinde wie Fuchs, Marderhund, Mink und Krähenvögel die Gelege und Schlüpflinge des seltenen Reptils. Gezielte Pflegemaßnahmen wichtiger Brutplätze, an denen im Frühsommer die Eier abgelegt werden, sind deshalb nur eine Säule des Artenschutzes. Daher fordert der DJV von Politik und Naturschutzverbänden eine Unterstützung bei der Ausübung der Fangjagd, um die Fressfeinde zu reduzieren. Jäger sind laut DJV im Umgang mit Fanggeräten geschult und daher wichtige Partner im Artenschutz. In speziellen Seminaren lernen sie das richtige Aufstellen verschiedener Fanggeräte unter Berücksichtigung aller tierschutzrechtlichen Vorschriften.

Sumpfschildkrötenschutz in Brandenburg

Weitere Informationen zur Europäischen Sumpfschildkröte

  • ursprünglich verbreitet von Portugal bis zum ehemaligen Aralsee
  • im 19.Jahrhundert in Brandenburg und Mecklenburg noch relativ häufig
  • sukzessive Bestandsabnahme durch übermäßige Nutzung als Nahrungsmittel, als Exportgut „Fastenspeise“ und nicht zuletzt als Beifang in Fischreusen
  • zunehmende Lebensraumzerstörungen, unter anderem die Trockenlegung von Gewässern und die Umwandlung sonnenexponierter Magerrasenstandorte in Ackerflächen, führten zu lokaler Ausrottung
  • Sumpfschildkröten legen etwa 10 bis 20 Eier in Erdgruben unweit der Wohngewässer
  • in den unterirdischen Brutstätten entwickeln sich aus dem Gelege die jungen Schildkröten, die in ihren Bruthöhlen überwintern und erst im Frühjahr des nächsten Jahres das Wasser aufsuchen

GreenTec Award 2015: WWF Sonderpreis für "Wildkatzenland an Werra und Meißner" geht an Eschweger Jagdverein

Der Deutsche Jagdverband (DJV) gratuliert: Der WWF Sonderpreis im Rahmen des GreenTec Awards 2015 geht in diesem Jahr an ein Wildkatzenschutzprojekt in Nordhessen. Rainer Stelzner, Vorstand im Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege e.V. nahm am 29. Mai 2015 den mit 5.000 Euro dotierten Preis im Berliner Tempodrom entgegen.

Das prämierte Jäger-Projekt schützt die Wildkatze im Herzen Deutschlands. Der Lebensraumschutz, wie etwa die Schaffung von Streuobst- und Waldwiesen, zeichnet das Projekt aus. Besonders überzeugte die Jury: "Die enge Zusammenarbeit mit Waldbesitzern, um eine wildkatzenfreundliche Waldwirtschaft mit sogenannter aktiver Waldrandgestaltung oder den Verzicht auf Holzeinschlag in der Zeit der Jungenaufzucht zu erreichen". Auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz der Wildkatze und ihres Lebensraums mit Vorträgen und Naturerlebniswanderungen ist Bestandteil des Konzeptes. Damit soll ein Bewusstsein geschaffen werden, dass die Wildkatze zu den natürlichen Reichtümern Nordhessens gehört.

Das Projekt des Jagdvereins Hubertus Kreis Eschwege e.V. und ein Projekt des Naturschutzbundes (NABU) Berlin lieferten sich bei der Internet-Abstimmung bis Ende Januar ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz vor Ende der Abstimmung hatte sich das Projekt des NABU mit wenigen Stimmen durchgesetzt. Nach Informationen der Werra-Rundschau war das Ergebnis allerdings manipuliert, das NABU-Projekt wurde daraufhin disqualifiziert. 

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