Neunte Flächendeckende Erfassung beginnt im Frühjahr 2023. Das Vorkommen von insgesamt 18 Arten wird abgefragt. DJV bittet alle Revierinhaber, mitzumachen.

Wo ist der Goldschakal bereits präsent? Wie steht es um die Gänsepopulationen in Deutschland? Oder welche Neozoen haben sich weiter ausgebreitet? Antworten soll die neunte Flächendeckende Erfassung für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) liefern, die jetzt startet. Hierzu arbeiten die Landesjagdverbände und der Deutsche Jagdverband eng zusammen und bitten alle Revierinhaberinnen und -inhaber, sich zu beteiligen. Im Frühjahr 2023 fragen Wissenschaftler das Vorkommen von insgesamt 18 Arten ab. „WILD ist das größte Monitoringprogramm für Wildtiere in Deutschland. Jägerinnen und Jäger liefern wertvolle Daten für die Jagdpraxis und sind mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit kompetente Partner für Wissenschaft, Politik und Medien", sagte Dr. Carsten Scholz, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt und zuständiges Präsidiumsmitglied für WILD. 

Im Fokus der Erfassung sind unter anderem Rebhuhn, Fasan und Feldhase. In der zurückliegenden Erfassung hat sich bei den Niederwildarten eine leichte Erholung angedeutet. Weiterer Schwerpunkt: die Verbreitung der Neozoen Waschbär, Marderhund, Mink, Nutria und Bisam. WILD-Daten von 2006 bis 2021 zeigen eindrucksvoll, wie schnell sich diese Arten ausbreiten. Zum dritten Mal wird das Vorkommen und Brutvorkommen von Wildgänsen in den Revieren abgefragt. Schließlich sollen auch Daten zu den Großraubsäugern Wildkatze, Luchs, Goldschakal und Wolf ermittelt werden.

Die Erfassungsbögen in den Bundesländern weichen teils voneinander ab. Informationen dazu und den passenden Bogen erhalten Revierinhaberinnen und -inhaber bei Ihrem Landesjagdverband. Die Ansprechpartner gibt es im Internet: https://www.jagdverband.de/forschung-aufklaerung/wild-monitoring. Über die Seite portal.jagdverband.de können Revierinhaber ihre Monitoringergebnisse in Kürze auch online erfassen. Hinterlegt ist je nach Bundesland der WILD-Standardbogen oder der Link zur ländereigenen Eingabemaske. In einigen Fällen ist lediglich der Kontakt zum Länderbetreuer verfügbar. Nutzer von Revierwelt können auch direkt über die Website oder Revierwelt-App teilnehmen.

Vertreter von DSB und DJV sprechen mit dem Vorsitzenden des neuen Parlamentskreises Schützenwesen. Das rund 50-köpfige Gremium soll Anlaufstelle sein für Interessen von Schützen und Jägern. Gefordert wird eine Evaluation der zurückliegenden Reformen. 

Vertreter des Deutschen Schützenbundes (DSB), des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Florian Müller als Vorsitzender des Parlamentskreises Schützenwesen haben sich heute zu einem Kennenlerngespräch in Berlin getroffen. Den parteiübergreifenden Parlamentskreis haben rund 50 Bundestagsabgeordnete im November 2022 gegründet. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, DSB-Vizepräsident Walter Wolpert, DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp, DJV-Geschäftsführer Olaf Niestroj und Florian Müller nutzten das Gespräch für einen intensiven Austausch zu den vielfältigen Themen rund um Schützenwesen, Schießsport und Jagd. Die Themen bleihaltige Munition im Schießsport und bei der Jagd, die große Bedeutung des Schießsports und seiner Vereine für das soziale Miteinander sowie der Jagd für den Schutz und Erhalt von Wild und Natur wurden ebenso behandelt wie der zunehmend komplexer werdende rechtliche und bürokratische Rahmen für deren Ausübung.

Müller bekräftigte: „Wir wollen mit dem neuen Parlamentskreis die Bedeutung des Schützenwesens auf bundespolitischer Ebene stärken und künftig frühzeitig auf die Belange der Schützen hinweisen. Denn häufig ist in der Vergangenheit für das Schützenwesen bei gut gemeinten Gesetzesänderungen um im Sprachbild von uns Schützen zu bleiben – der Schuss nach hinten losgegangen.“ Thema war auch die vom Bundesinnenministerium geplante Waffenrechtsverschärfung. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass es diese nicht braucht. Denn das deutsche Waffengesetz ist bereits eines der strengsten weltweit und muss nur konsequent von den Behörden umgesetzt werden. Die Teilnehmer forderten eine Evaluation des erst 2020 geänderten Waffengesetzes. Diese steht explizit im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, ebenso wie eine konsequente Entwaffnung von Terroristen und Extremisten, sowie die Verbesserung der kriminalstatistischen Erfassung von Straftaten mit legalen und illegalen Schusswaffen, sowie des Informationsflusses der Behörden untereinander.

DSB-Präsident von Schönfels zog ein positives Fazit: „Ich danke Herrn Müller und dem Parlamentskreis Schützenwesen für die Unterstützung. Es ist wichtig, dass es diese Gruppe als Anlaufstelle für uns gibt, und der DSB tut alles dafür, damit die Sportschützen ohne weitere Erschwernisse, die keinen Sicherheitsgewinn bringen, ihren Sport und ihr Hobby weiter ausüben können.“ DJV-Geschäftsführer Niestroj ergänzte: „Die Zusammenarbeit von DSB und DJV mit dem partei- und regionenübergreifenden Parlamentskreis Schützenwesen und dessen Vorsitzenden Florian Müller ist ein wichtiger Baustein für die gemeinsame Interessenvertretung von Sportschützen und Jägern als Legalwaffenbesitzer.“

In "Das Reh – über ein sagenhaftes Tier" skizziert Rudolf Neumaier die Kulturgeschichte eines Wesens mit umstrittenem Ruf. Neumaier ist Journalist, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege in München und Träger des DJV-Journalistenpreises. Der DJV hat mit ihm über sein Debüt gesprochen. 

DJV: Wie kommt es, dass Rehe Sie derart in ihren Bann gezogen haben, dass Sie ihnen ein Buch widmen?

Rudolf Neumaier: „Ich kenne die Tiere aus meiner Kindheit, meine ersten Begegnungen beschreibe ich auch in meinem Buch. Rehe faszinieren mich, ich kann sie stundenlang beobachten. In meinen Recherchen für meine journalistische Arbeit habe ich festgestellt, dass sich das Narrativ 'Es gibt zu viel Wild, das dem Wald schadet' seit mehr als 50 Jahren hält. Dieses Narrativ wird heute noch von Förstern multipliziert, weil Jäger sich weniger meinungsstark äußern. Das hat meinen Beschützerinstinkt geweckt. Selbst in ökologisch bewirtschafteten Wäldern, in denen Rehe scharf bejagt werden, finden sich Schutzmaßnahmen für Jungpflanzen. Forstliteratur aus dem 18. Jahrhundert belegt, dass es früher selbstverständlich war, kultivierte Pflanzen zu schützen. Sogar der römische Dichter Vergil beschreibt Schutzmaßnahmen für Wein in der Antike.“

Das Reh wird in bestimmten Kreisen als Feind des Waldes dargestellt und mit einem Schädling wie dem Borkenkäfer gleichgesetzt. Wie ist Ihre Meinung zur Debatte um „Wald vor Wild“?

"Renommierte Wissenschaftler wie der österreichische Professor Friedrich Reimoser zeigen, dass 'Wald vor Wild' eine Lüge an sich ist. Es gibt einen Forst-Jagd-Konflikt, das leuchtet mir ein. Aber was mir nicht einleuchtet ist, warum man von deutschsprachigen Wissenschaftlern wie Reimoser in Deutschland so gut wie nichts liest. Die Debatte bei uns ist sehr einseitig und wird dominiert von den Förstern, die in der Ausbildung nichts anderes zulassen als Wald vor Wild. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber die Mehrheit lernt: nur ein totes Reh ist ein gutes Reh. Traditionelle Jäger werden als Jagdtölpel dargestellt. Ich verstehe nicht, wieso sich die Jäger das schon so lange gefallen lassen.“

In Ihrem Buch schreiben Sie, dass es um das Reh schlecht bestellt ist: Was meinen Sie damit und was ist ihre Schlussfolgerung?

„Das gilt natürlich nicht für alle Gebiete und auch nicht für ganz Deutschland. Aber es gibt Gegenden, in denen es schlecht ums Reh bestellt ist. Auf meinen Lesungen, wie im Landkreis Traunstein, da kommen Menschen daher und schildern mir, dass sie keine Rehe mehr sehen. Die Populationen sind in einigen Gebieten so dezimiert wie seit 1850 nicht mehr. Die Debatte muss ehrlicher geführt werden und das Tierwohl mit einbezogen werden. Was für Nutzvieh selbstverständlich ist, muss auch für Tiere im Wald wie Rehe und Hirsche gelten. Ich hoffe, dass der Tierschutz das Thema für sich entdeckt. Es muss ein breites Umdenken her, damit sich etwas ändert.“

 

 

 

"Das Reh: über ein sagenhaftes Tier" ist das Buchdebüt von Rudolf Neumaier. Der DJV-Journalistenpreisträger beleuchtet Geschichte und Funktion des Kulturfolgers. Es ist ein Weckruf in einer Zeit, in der manche das Reh als Plage und Feind des Waldes stigmatisieren.

Von Rehstreichlern und Rehhassern: Rudolf Neumaiers Debütbuch trifft den Puls der Zeit, denn der Planzenfresser polarisiert. In dem Sachbuch lässt Neumaier Leserinnen und Leser von Beginn an seine Passion für den Waldrandbewohner spüren. Er erzählt von seinen Begegnungen in Kindertagen, als die Rehe noch zu Hauf in der Nähe seines bayrischen Heimatdorfs standen und von denen heute erschreckend wenige übrig seien.

Warum gilt das Reh als Kulturfolger? Was bedeutet das für den Waldrandbewohner und unsere Gesellschaft? Wie konnte sich sein Stellenwert vom Wilbretlieferant der kleinen Leute über das märchenhafte Bambi zum Feind des Waldes wandeln? Neumaier erzählt die spannende Geschichte des Rehs in facettenreichen Details. In leseleichter Form präsentiert er Daten und Fakten, die er selbst über Jahre recherchiert hat. Grundlage sind viele Gespräche mit  Förstern, Jägern und jenen, die das Reh als Gegenspieler klimastabiler Wälder verstehen.

Bereits 2021 wurde Neumaier für seinen Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema "Wald und Wild" mit dem DJV-Journalistenpreis in der Kategorie Print ausgezeichnet. Auch in seinem Buchdebüt gelingt es ihm, sich kritisch mit dem Reh als vermeintlichen Schädling auseinanderzusetzen, ohne dabei Historie und Ethik außer Acht zu lassen. Neumaier selbst ist passionierter Jäger. Es gelingt ihm die Brücke zur tierschutzgerechten Jagd zu schlagen. Er schildert die Vorbereitung auf seine Jägerprüfung, von der Überwindung, die es ihn gekostet hat, sein erstes Reh zu erlegen und von der Achtung vor dem Wild, die aus seiner Sicht den Unterschied macht.

Kurzum: Rudolf Neumaier gelingt es, ein komplexes Thema lebendig zu skizzieren. Seine Leidenschaft für Rehe und die Natur ist allgegenwertig und macht seine Hommage greifbar. Leserinnen und Leser profitieren von seinem sorgfältig recherchierten Wissen rund um das Reh, seine Geschichte, Biologie und zugewiesene Rollenbilder. Neumaier verdeutlicht in seinem Erstlingswerk, wie prekär es um sein Lieblingstier bestellt ist. "Das Reh: über ein sagenhaftes Tier" richtet sich an jeden, der sich für Rehe und den "Forst-Jagd-Konflikt" interessiert. Erschienen ist der Roman im Hanser Verlag. Die Hardcover-Ausgabe fasst 223 Seiten und kostet 24 Euro.

Im DJV-Interview erläutert Rudolf Neumaier, wie sein Herzensthema zum Buch wurde und wieso es keinen besseren Zeitpunkt für sein Werk gibt.

DJV wirft Ampelkoalition Wortbruch vor und fordert Einhaltung des Koalitionsvertrags. In Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt muss zeitnah ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht werden. Weidehaltung und Grünlandnutzung sind in Gefahr.

Der Umweltausschuss des Bundestages hat gestern mit den Stimmen der Ampelkoalition einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion für ein aktives Wolfsmanagement und die Aufnahme des Wolfes in den Katalog der jagdbaren Arten abgelehnt. Auch der Brief von Bundesumweltministerin Steffi Lemke an den EU-Kommissar für Umwelt legt in eklatanter Weise offen, dass die Bundesregierung den Koalitionsvertrag in diesem Punkt nicht umsetzen will. Der Deutsche Jagdverband (DJV) ist enttäuscht über diesen Wortbruch und fordert die Umsetzung eines regional differenzierten Bestandsmanagements, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist.  Größter Handlungsbedarf besteht in Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Die Entscheidung der Ampelfraktionen offenbart in seltener Klarheit, dass ein europarechtskonformes Bestandsmanagement beim Wolf nicht ernsthaft verfolgt wird, sondern die Menschen im ländlichen Raum allein gelassen werden“, sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. Weidehaltung und Grünlandnutzung seien vielerorts ernsthaft in Gefahr, das sei ein schwerer Schlag gegen die Kultur- und Landschaftspflege, so Dammann-Tamke weiter.

Allein in Brandenburg – dem Bundesland mit den meisten Rudeln – leben heute bereits mehr Wölfe als im 18-mal größeren Schweden. Die Zahl der Nutztierrisse hat sich entsprechend innerhalb eines Jahrzehnts bundesweit fast verzwanzigfacht: von unter 200 Tieren im Jahr 2012 auf beinahe 4.000 im Jahr 2020. Der DJV fordert die Bundesregierung auf, ein Bestandsmanagement für den Wolf inklusive Bejagung nach dem Vorbild anderer EU-Staaten wie Schweden, Finnland oder Frankreich endlich umzusetzen.

In der Expertenanhörung zum Wolf  im Umweltausschuss des Bundestages betonte Professor Michael Brenner bereits Mitte Januar 2023, dass ein aktives Bestandsmanagement EU-rechtlich zulässig und vom Europäischen Gerichtshof abgesichert sei. Professor Sven Herzog bestätigte in derselben Anhörung, dass Deutschland Teil der baltisch-osteuropäischen Wolfspopulation sei, die sich in einem günstigen Erhaltungszustand befinde.

Das Europäische Parlament hatte im November 2022 den Druck deutlich erhöht und die EU-Kommission in einer Resolution aufgefordert, vor dem Hintergrund ansteigender Bestände die EU-Wolfsstrategie neu zu bewerten. Demnach soll unter anderem umgehend ein Verfahren in Gang gesetzt werden, um den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie herabzustufen – von "streng geschützt" auf "geschützt". Die Resolution zielt unter anderem auf eine wirksame Unterstützung der Weidetierhaltung ab. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte ebenfalls im November 2022 die EU-Kommission angewiesen, eine eingehende Analyse der zur Verfügung stehenden Daten zum Wolf durchzuführen. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN gilt der Wolf in Europa heute mit rund 19.000 Tieren als ungefährdet.

Weiterführende Links:

 

DJV-Justitiar von Massow erläutert Schritt für Schritt, was zu beachten ist. Ab März können Revierinhaber Wahlunterlagen bei der SVLFG anfordern. Im Mai heißt es dann: Liste "Jäger" wählen und Mitsprache für sechs Jahre sichern.

Im Mai 2023 finden bundesweit die Sozialwahlen statt – auch bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Dort sind alle Revierinhaber in Deutschland pflichtversichert. Sie müssen für die Teilnahme an der reinen Briefwahl ihre Unterlagen bei der SVLFG anfordern, was voraussichtlich ab März möglich ist. Der DJV appelliert an alle Wahlberechtigten, sich zu beteiligen und im Mai die Liste "Jäger" zu wählen. Damit werden die Rechte von Jägerinnen und Jägern gestärkt – und zwar für sechs Jahre.

In einem Kurzvideo erklärt DJV-Justitiar Friedrich von Massow Schritt für Schritt, wer wahlberechtigt ist, wie die Wahlunterlagen beantragt werden und welche Dokumente sonst noch wichtig sind. Der DJV bittet alle Vorsitzenden von Hegeringen, Kreisjägerschaften und anderen Jägervereinigungen, das Erklärvideo bei den anstehenden Mitgliederversammlungen einzusetzen. Weitere Informationen zur Sozialwahl gibt es unter jagdverband.de/sozialwahl-2023. Dort gibt es das Video in unterschiedlicher Auflösung zum Herunterladen – unter anderem für die Verbreitung über Messenger-Dienste wie Whatsapp. Die Internetseite wird laufend aktualisiert. Sobald die SVLFG ein Muster des Fragebogens mit Anleitung bereitstellt, ist beides auf der DJV-Seite abrufbar.


Sozialwahl 2023 | Leitfaden für das Wahlverfahren

Inhalte einordnen und ihre Tauglichkeit beurteilen: Auf 24 Seiten gibt es Fakten, Hintergründe und Tipps. Das Heft im DIN-A5-Format gibt es jetzt kostenfrei im DJV-Shop.

Die Jagd in den sozialen Medien: Der DJV hat jetzt eine Broschüre mit Fakten, Hintergründen und Meinungen zum Thema herausgebracht. Hauptzielgruppen sind Funktionsträger in jagdlichen Organisationen wie Kreisjägerschaftsvorsitzende, Hegeringsleiter oder Obleute für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Broschüre soll helfen, Inhalte souverän einzuordnen und ihre Tauglichkeit für soziale Medien besser zu beurteilen. Denn immer wieder kursieren auf Whatsapp, Facebook oder Instagram fragwürdige Fotos und Videos rund um die Jagd. Aus vermeintlich geschlossenen Gruppen oder privaten Chats finden sie den Weg in die breite Öffentlichkeit – wie zuletzt ein Video einer Nachsuche in Brandenburg, das bundesweit für negative Schlagzeilen sorgte.

Welche Fotos sind geeignet? Wie begegne ich Hassrede? Welche Tipps haben Influencer für den gelungenen Auftritt bei Facebook oder Instagram? Der DJV hat hierzu Wissenswertes zusammengetragen. Ausgewählte Jägerinnen und Jäger erläutern, wie sie erfolgreich mit sozialen Medien umgehen. Die 24-seitige Broschüre im DIN-A5-Format ist ab sofort im DJV-Shop kostenfrei zuzüglich Versandkosten erhältlich.

Kontakt:
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Im Gespräch mit dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner fordern die Verbände die versprochene Evaluierung des Waffengesetzes. Eine Verschärfung wird abgelehnt. Stattdessen muss Ausstattung von Behörden dringend verbessert werden, um Einhaltung von Vorschriften zu prüfen.

Am Rande der Internationalen Grünen Woche haben Deutscher Schützenbund (DSB) und Deutscher Jagdverband (DJV) gegenüber dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner die Symbolpolitik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser scharf kritisiert: Die geplante Waffenrechtsverschärfung verfehlt das Ziel, Extremisten und Gewalttäter zu entwaffnen. Legale Waffenbesitzer würden indes vorverurteilt – ohne Gewinn an Sicherheit. Die Verbände forderten stattdessen die zeitnahe, im Koalitionsvertrag festgelegte, Evaluierung der bestehenden Gesetze und eine Überprüfung der Kontrollmöglichkeiten gemeinsam mit Jagd- und Schützenverbänden. Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner bekräftigte bei seinem Besuch am DJV-Stand: „Das Bundesinnenministerium muss zuerst die Wirkung der jüngsten Reformen des Waffengesetzes aus dem Jahr 2020 evaluieren – und zwar gemeinsam mit Jagd- und Schützenverbänden. Das haben wir im Koalitionsvertrag so vereinbart.“

"Wir brauchen keine strengeren Vorschriften, sondern Behörden, die digital gut vernetzt sind und ausreichend Personal haben", sagte DSB-Geschäftsführer Jörg Brokamp. "Derzeit muss ein Legalwaffenbesitzer in Berlin nur alle 360 Jahre damit rechnen, dass die Aufbewahrung seiner Waffen kontrolliert wird", ergänzte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Das zeige beispielhaft, wie überlastet die Behörden bundesweit schon jetzt seien.

Das Attentat von Hanau im Jahr 2020 ist laut DSB und DJV ein weiteres Beispiel für die mangelhafte Ausstattung und Kommunikation der deutschen Behörden: Der Täter war wegen seiner paranoiden, rassistischen und rechtsextremen Ansichten mehreren Ämtern bereits bekannt. Trotzdem hat er weiter legal Waffen besessen. Das zu verhindern, wäre bereits mit den geltenden Gesetzen möglich gewesen.

DSB und DJV begrüßten im Gespräch mit Christian Lindner den Ausbau der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung und forderten den Bundesminister gleichzeitig auf, den Fokus in der Bundesregierung auf die Bekämpfung des illegalen Waffenbesitzes zu legen und künftig bei Straftaten zwischen legalen und illegalen Waffen zu unterscheiden. Nach Schätzungen der Polizeigewerkschaft sind in Deutschland etwa 20 Millionen illegale Schusswaffen im Umlauf. Sie stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

In Deutschland gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2021 etwa 5,05 Millionen Straftaten. Lediglich 0,16 Prozent davon wurden mit Schusswaffen begangen. Auch hier ist die Datengrundlage leider mangelhaft: Behörden erfassen heute nicht mehr, ob es illegale Schusswaffen waren oder legale.

Eine breite Allianz von 2,2 Millionen Schützen, Jägern, Sammlern, Reservisten, Traditionsvereinen, Fachhändlern sowie handwerklichen und industriellen Herstellern hat sich bereits vor einigen Tagen dazu bekannt, dass Extremisten, Kriminelle oder psychisch kranke Personen keinen Zugang zu Waffen haben dürfen. 

30.368 Tonnen Wild aus der Region haben Verbraucher in der Saison 2021/22 konsumiert. Besonders beliebt ist das Wildschwein. Auf wild-auf-wild.de gibt es zahlreiche Anbieter und Rezepte.

Die Jägerinnen und Jäger in Deutschland haben in der Jagdsaison 2021/22 (1. April bis 31. März) 30.368 Tonnen Wild aus der Region geliefert. Das sind 5 Prozent mehr als in der vorangegangenen Saison. Am beliebtesten bei den Deutschen ist das Wildschwein: 16.963 Tonnen Fleisch haben sie davon konsumiert. Danach folgen Reh (9.423 Tonnen), Rothirsch (2.648 Tonnen) und Damhirsch (1.334 Tonnen). Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht.

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des DJV halten 84 Prozent der Deutschen Wildbret für ein gesundes und natürliches Lebensmittel. Mehr als die Hälfte der Deutschen isst das Fleisch mindestens einmal pro Jahr. Der DJV rät, auf die Herkunft des Fleisches zu achten. Regionales Wildbret gibt es beim Jäger oder Förster. Auch lokale Metzgereien oder Märkte bieten das ursprüngliche Lebensmittel an. In Supermärkten hingegen gibt es häufig Fleisch aus Osteuropa und Übersee.

Heimisches Wildbret ist besonders fettarm und reich an Mineralstoffen. Es lässt sich schmoren, garen, kurzbraten oder grillen. Auf der DJV-Internetseite wild-auf-wild.de gibt es inzwischen über 400 moderne Gerichte für Wildbret, ebenso eine Postleitzahl-Suche für Anbieter aus der Region. 

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