Löwen nicht durch Jagd bedroht
Seit Ende Januar läuft der Film "Mia und der weiße Löwe" in deutschen Kinos. Der Film spielt im Umfeld von südafrikanischen Farmen, die Löwen züchten. Touristen können sich dort mit Löwen fotografieren lassen oder gar mit ihnen spazieren gehen. Später werden die Tiere geschlachtet und vermarktet, die Knochen gelten in Asien als Heilmittel. Einige zahme Löwen werden zum Abschuss in speziellen Gattern gehalten, vor allem Touristen aus Asien und den USA wollen diese "Jagdtrophäen" exportieren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) distanzieren sich von diesem sogenannten "Canned Lion Shooting" und betonen, dass nachhaltige Jagd keinen negativen Einfluss auf Löwen in Afrika hat. "Unter nachhaltiger Jagd im Ausland verstehen wir die regulierte Jagd auf freilebendes Wild in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet", so Hannes Siege, Vorstandsmitglied der deutschen CIC-Delegation.
Einige Filmkritiker behaupten jetzt, dass die Population des Löwen in Afrika durch Trophäenjagd stark bedroht wäre. "Das ist
grundfalsch. Wilderei und Lebensraumverlust sind die großen Gefahren", so Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsident. Zudem vergifte die lokale Bevölkerung aus Verzweiflung Löwen, wenn diese Vieh oder Menschen angriffen. In Gebieten, in denen kontrolliert gejagt wird, sind die Bestände der Großkatzen wie Löwe oder Leopard in der Regel stabil oder nehmen zu. Ein Beispiel hierfür ist die Bubye Valley-Schutzgemeinschaft in Simbabwe: 1999 wurden in der Schutzgemeinschaft 13 Löwen gezielt ausgewildert, da die Großkatze als wichtiger Regulator gesunder Wildbestände fehlte. Die ehemalige Rinderfarm ist mit 3.740 Quadratkilometern größer als Luxemburg und heute Heimat von 400 Löwen - das größte freilebende Vorkommen Simbabwes. Das sind 20 Prozent der gesamten Löwenpopulation des Landes. Die Schutzgemeinschaft finanziert sich in erster Linie aus Einnahmen aus der Jagd.