Marderalarm unter der Motorhaube
Steinmarder suchen jetzt Partner, sie sind in der sogenannten Ranzzeit und reagieren recht aggressiv auf vermeintliche Rivalen. Betroffen sind Autofahrer, besonders Pendler: Sie parken ohne es zu wissen in unterschiedlichen Marderrevieren. Der Motorraum wird vom Steinmarder als Versteck, Speisekammer und für die Markierung des eigenen Reviers genutzt. Riecht es dort nach einem fremden Artgenossen, reagiert der nachtaktive Kulturfolger mit wilden Beißattacken. Betroffen sind beispielsweise Isolierungen von Zündkabel, Dämmmatten oder Kühlwasserschläuche. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) aufmerksam und gibt Verhaltenstipps: Autofahrer sollten vor jeder Fahrt auf herumliegende Gummiteile oder auslaufende Flüssigkeiten achten, um teure Folgeschäden zu vermeiden.
Den hundertprozentigen Schutz vor Marderschäden am Auto gibt es nicht. Am sichersten geparkt ist das Fahrzeug in einer geschlossenen Garage. Besonders effektiv ist eine passende Verschalung des Motors aus der Werkstatt. Ebenfalls bewährt hat sich ein handelsübliches Maschendraht-Gitter aus dem Baumarkt, dass unter der Vorderachse ausgebreitet wird. Dieses meidet der Marder instinktiv, weil der Draht an den Pfoten schmerzhaft ist. Eine Motorwäsche hilft gegen den Mardergeruch.
Leicht zugängliche Dachböden nutzt der Marder gern als Kinderstube und Proviantlager. In den Abendstunden und nachts kann der tobende Mardernachwuchs Menschen den Schlaf rauben. Hinzu kommen mit der Zeit üble Gerüche durch verwesende Nahrungsreste. Marder können kleinste Schlupfwinkel nutzen und bis zu drei Meter weit springen. Der DJV empfiehlt, überhängende Äste im Dachbereich zurück zu schneiden, Regenrinnen unpassierbar zu machen oder lockere Dachziegel zu verschließen.
Weitere hilfreiche Informationen zum Umgang mit dem Steinmarder und anderen Wildtieren im Siedlungsbereich gibt in der Broschüre "Wilde Wohngemeinschaften - Wildtiere in der Stadt und ihre Folgen". Diese kann im Internet heruntergeladen oder bestellt werden.